Radfahren in und um Stammersdorf

Zahlreiche Radwanderwege und das Naherholungsgebiet Marchfeldkanal laden zum Radln ein.

Erlebnisradweg „Dampfross und Drahtesel„:

Entlang der ehemaligen Trasse der Landesbahn von Stammersdorf nach Pillichsdorf entstand 2003 ein 13km langer Erlebnisradweg, der sich mit dem Thema Eisenbahn beschäftigt. 2010 wurde der Radweg über Großengersdorf, Bockfließ, Strasshof bis Deutsch-Wagram verlängert. Die Streckenlänge beträgt 39,2km und verläuft großteils auf asphaltiertem Radweg. Dieser Radweg ist abschnittsweise Teil des Eurovelo 9. Entlang der Strecke erzählen Erlebnisstopps von der Geschichte der Bahn. Eisenbahnrelikte und Kunstobjekte dienen als Wegweiser.

Radeln Sie auf den Spuren der „Dampfrösser“ ins Weinviertel! Hier geht es zum Detailplan.

Radweg „Rund um den Bisamberg“ :

Von der Donauinsel rund um den Bisamberg
Der abwechslungsreiche Rundkurs führt vorbei an malerischen Dorfensembles, verträumten Kellergassen, kulturellen Kostbarkeiten und der weiten Landschaft des Marchfeldes.Streckenführung: Einlaufbauwerk Neue Donau (Beginn der Donauinsel) – Tuttendörfl – Bisamberg – Hagenbrunn – Stammersdorf – Jedlersdorf – Donauinsel (Höhe Jedlesee)

Hier geht es zum Detailplan.

Rundgang durch Stammersdorf

bahnhof Der Rundgang durch den Ort beginnt im „Unterort“, bei der Endstation der Linie 31. Der Bahnhofplatz war der Verkehrsknotenpunkt in Stammersdorf und ist es von den Öffis her gesehen heute noch. Der alte Bahnhof war bis in die 1980iger Jahre die Verbindung zwischen Wien und dem Weinviertel. Von hier aus verkehrte die sogenannte Landesbahn in Richtung Gaweinstal.
Durch die Herrenholzgasse mit den Stockhäusern aus dem 19. Jahrundert kommt man in die Stammersdorfer Straße. Wir gehen nach links durch die Stammersdorfer Straße in Richtung Freiheitsplatz. Vorbei an den ersten Heurigen und ca. 150 Jahre alten Häusern, die die „maurische Siedlung“ bilden.

Der Freiheitsplatz bilden die Grenze zwischen Ober – und Unterort, was die „Unterörtler“ allerdings nicht gerne hören. Der Freiheitsplatz hatte schon viele Namen. Im seiner Mitte befindet sich ein Park, in dem eine Säule, der „Schwarze Adler“ an das Regierungsjubiläum des Kaiser Franz Josef erinnert. Der Park ist seit zwei Jahre neu angelegt und durch seinen Blumenschmuck ein erfreulicher Anblick.

 

Vom Freiheitsplatz führt die Erbpostgasse in Richtung Norden zum Rendezvous, der alten Poststation, die von Erbpostmeistern geführt wurde. Ein kleines Gässchen, die Steidlgasse, lässt die ehemalige Dorfidylle erahnen.

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Weiter geht es am ehemaligen Gemeindewirtshaus (heute Raiffeisenbank) vorbei Richtung ehemaligen Dorfanger. Zahlreiche Heurigen säumen die Stammersdorfer Straße, die in diesem Bereich noch wirklich Dorfstraße ist.
Die Straße weitet sich nun zu einem Platz aus, der die Sicht auf das Kriegerdenkmal freigibt. Hinter dem Kriegerdenkmal befindet sich das ehemaligen Pumpenhaus, das lange Jahre das Postamt von Stammersdorf war.  OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Gegenüber steht der herrschaftliche Pfarrhof, der bis in das 17. Jahrhundert das Herrenhaus in Stammersdorf war. Entlang des Pfarrhofes führt die Liebleitnergasse zur Kirche und dem Ortsfriedhof.
Gegenüber der Liebleitnergasse führt die Luckenschwemmgasse (in der sich der Kindergarten befindet) in den Bereich der ehemaligen Pferdeschwemme.

Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1203 zurück, Funde belegen, dass das Gebiet um Stammersdorf seit der letzten Eiszeit besiedelt war. Für Details klicken Sie auf das Bild.

Die Stammersdorfer Straße teilt sich nun durch den ehemaligen Dorfanger, auf dem eine Gruppe von Heiligenstatuen steht, die an die Katastrophen (Pest, Türkenkriege,…) erinnern.
Nachdem Ende des Dorfangers (Stammersdorf ist ein Linsenangerdorf) führt die Straße zu einer Kreuzung, von der rechts die Hagenbrunner Straße abzweigt, die direkt in das „Paradies“ – die Stammersdorfer Kellergasse führt.

 

 

 

Die Stammersdorfer Kellergasse

Zahlreiche Hohlwege führen vom Ort auf den Bisamberg. Einer dieser Hohlwege ist die Stammersdorfer Kellergasse.

Die Kellergasse beginnt an der Kreuzung Clessgasse – Hagenbrunner Straße und führt steil ansteigend in Richtung Norden. In zahlreichen Kellern heißt es immer wieder „Ausg’steckt is“.bruendlgasse_2_250

Zwei Veranstaltungen führen jedes Jahr zahlreiche Gästen und Freunden dieser unverfälschten Weinkultur in die Stammersdorfer Kellergasse. Im Frühjahr lockt das „Mailüfterl“ und im Herbst die „Stürmischen Tage“ die Leute in die Kellergasse.

Infos zu den Veranstaltungen

Die Stammersdorfer Kellergasse ist heuer für 9 Plätze – 9 Schätze nominiert!  Nähere Infos zur Nominierung und zur Abstimmung finden Sie unter dem Link https://wien.orf.at/tv/stories/3275248/

 

kellergasse Während des Sommers ist es wunderbar den Ausblick über Wien bei einem guten Glaserl Wein zu genießen.
Erreichbar ist die Stammersdorfer Kellergasse mit der Linie 228 (fährt durch die Kellergasse Richtung Hagenbrunn) und der Linie 125 (ab Endstation Linie 31).

 

 

 

Details zur Anreise

 

Der Bisamberg – Natura 2000 Gebiet

LIFE-Natur und Natura 2000

Die Förderinstrumente LIFE-Natur bzw. LIFE+ helfen bei der Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) und der Vogelschutzrichtlinie. Sie unterstützen den Aufbau des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes Natura 2000.

Natura 2000 ist ein europaweites Netz von mehr als 20.000 Schutzgebieten, durch das besondere Tier- und Pflanzenarten sowie schutzwürdige Lebensräume auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben sollen. Alle Mitgliedsstaaten haben zugesichert, dass sich in diesen Gebieten der Zustand der Schutzgüter nicht verschlechtern darf. Derzeit umfasst die Fläche der FFH-Gebiete 717.000 km2 oder etwa 13,6 % der Gesamtfläche der EU. In Österreich liegt der Anteil der Fauna-Flora-Habitat-Gebiete bei 10,7 %, berücksichtigt man auch die Vogelschutzgebiete, so erhöht sich der Anteil der Europaschutzgebiete auf rund 14 %.
Natura 2000

Der niederösterreichische Teil des Natura-2000-Gebiets wurde gemäß der FFH-Richtlinie wegen folgender Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten nominiert:

Lebensräume
*6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien mit besonderen Beständen bemerkenswerter Orchideen
*6240 Osteuropäische Steppen
6510 Glatthaferwiesen
*91F0 Pannonische Flaum-Eichen-Wälder
*91G0 Pannonische Eichen-Hainbuchen-Wälder

Säugetiere
1335 Ziesel

Insekten

Käfer
1083 Hirschkäfer

Schmetterlinge
1060 Großer Feuerfalter
1074 Heckenwollafter
1078 Russischer Bär

Pflanzen
1902 Frauenschuh
1917 Waldsteppen-Beifuß
Der Wiener Teil des Natura-2000-Gebiets wurde gemäß der FFH- und VS-Richtlinie wegen folgender Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten nominiert:

Lebensräume
*6240 Osteuropäische Steppen
*6250 Pannonischer Steppen-Trockenrasen auf Löss
9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchen-Wald
*91G0 Pannonische Eichen-Hainbuchen-Wälder

Säugetiere
1335 Ziesel

Vögel
A072 Wespenbussard
A238 Mittelspecht
A246 Heidelerche
A307 Sperbergrasmücke
A338 Neuntöter
A429 Blutspecht

Insekten

Käfer
1083 Hirschkäfer

Schmetterlinge
1060 Großer Feuerfalter
1074 Heckenwollafter
1078 Russischer Bär

Pflanzen
1902 Frauenschuh

Weinort Stammersdorf

Stammersdorf und der Heurige, eine traditionsreiche Verbindung. 1784 wurde von Kaiser Josef II den Stammersdorfern das Privileg selbst erzeugten Wein selbst ausschenken zu dürfen erneuert. Der Föhrenbuschen unterscheidet die Wiener Heurigen von einem normalen Gastgewerbebetrieb.

Zur Seite der Stammersdorfer Weinbauern.

Pfarre Stammersdorf

Stammersdorf ist der nördlichste Teil Wiens. An den Hängen des Bisambergs steht die Pfarrkirche mit ihrem mächtigen Wehrturm. Seit 1540 ist Stammersdorf eine eigenständige Pfarre.

Traditionen werden mit neuem Leben erfüllt. Jung und Alt, Alteingesessene und Zugezogene tragen gemeinsam das Pfarrleben. Zahlreiche Gruppen bilden eine lebendige Pfarrgemeinde und sind offen für Interessierte.

Link zur Pfarrseite

Die Geschichte von Stammersdorf – ein kurzer Überblick

seit 4000 Erste Besiedlungsspuren in unserer Gegend bereits aus der jüngeren Steinzeit
1050 gehört Stammersdorf zur Pfarre Leobendorf
1108 berichten alte Urkunden, daß Stammersdorf „seit ältesten Zeiten“ zur „ecclesia apud Engelprethesdorf“, der St-Veit-Kirche bei Kleinengersdorf eingepfarrt war.
1203 wird Stoumarsdorf erstmalig urkundlich erwähnt
1297 Ulreich von Ruzendorf schenkt dem Teutschen Hauß zu Wien ein Holtz oder Waldl zu Stammersdorf gelegen.
7.11.1312 werden Dieme und Adelbold von Staemesdorf als Herren von Stammersdorf vermerkt.
Mitte des 14. Jhdts. schenkt Herzog Albrecht der Lahme den Nonnen zu St.Clara in Wien ein Gut zu Stammersdorf (Schreibweise?)
1343 besaß das bayrische Benediktinerstift Vormbach am Regen Grundholden (Bauern, die Frondienst leisten mussten) in Stamleinsdorf
1352 werden in einer Lehensurkunde Herzog Alberts „Lehen zu Stemesdorf“ bestätigt.
Allerheiligen 1355 wird in einem Schreiben von Herzog Albert zu Österreich eine „Urfahr zu Stemesdorf“ erwähnt, woraus geschlossen werden darf, daß ein Donauarm bis in diese Gegend gereicht hat.
10.5.1359 verkauft Wernhard von Maissau „der Gemeinde Stemestorf Wald und Weise daselbst zu Bergrecht“
1382 verkauft Ulrich der Scheck der Gemeinde zu Stammersdorf mehrere Gülten auf bestifteten Holden zu Königsbrunn…“
1388 wird der Ort Stavmestorf genannt
1413 In den Kämpfen zwischen Herzog Leopold V und Herzog Ernst dem Eisernen gewann Reinprecht von Wallsee Khirling und Stamesdorff.
1450 Verzeichnis über Vogteigebühren, das im Stadtarchiv Korneuburg aufbewahrt wird. Dort finden sich die Namen „Stroblesdorf“ und „Stemesdorff“ (=Stammersdorf).
14.5.1455 verleiht König Ladislaus von Ungarn „ainen drittail weinzehend und getreidezehend zu stemmersdorf großen und klainen zu veld und zu dorf“
1469 wurde die schon seit langem bestehende St. Nikolaus-Kapelle in Stammersdorf zur Filiale von St. Veit in Klein- Engersdorf erhoben und den Schotten zu Wienübergeben, deren Abt Matthias Fink 1470 von Leopold v. Wähing das Herrschaftshaus, den jetzigen Pfarrhof, „erkaufet hat“.
1469 tauschte der Bruder Ulrichs von Eitzing, Stephan, alle ererbten Güter „als freies Eigentum“ gegen andere Güter an den Abt und Konvent des Schottenstiftes zu Wien aus. Für sich und seine Erben behielt er nur den Getreidezehent zu „Ströblesdorf“ und „Stambesdorf“. Die Originalurkunde über diesen Tausch ist im Schottenstift aufbewahrt.
1. Juni 1470 Jörg Sveinpekh zu Luntenberg tritt an den Konvent zu den Schotten die „Güter und Rechte zu Stemesdorf und Ströbleinsdorf“ käuflich ab.
1476 (Manuskript des Schottenarchivs): Die Pfarre Stammersdorf war seit ältesten Zeiten nach St. Veit in Klein-Engersdorf eingepfarrt. Der Ort kommt in Nachrichten aus der Mitte des 12. Jahrhundert häufig vor (unter der Schreibweise Stenmarsdorf, Staemestorf, Staemlestorf, Steimardorf, Stamleinsdorf). Im 12. Jahrhundert hieß er auch Stoumarsdorf.
April 1484 hat David Hazy, der Feldherr des Ungarnkönigs Matthias Corvinus, Stemelsdorf eingenommen. Bis 1490 blieb das Land unter ungarischer Herrschaft.
Am 10.12.1492 bekennt Mert Seltenvoll, Zechmeister „unserer lieben Frauenzech in St.Niclas pharrkirchen zu Stemesdorff und Caspar Pinter, auch Zechmeister in vorgenannter Kirchen“, daß „weiland der ersam Priester Herr Mert Deyml von Valkenstein….. zu Stemestorff ein Jahrtag halten wolle“. Er spendete 1 Kelch, 2 silberne Opferkandl, 1 Glocke…
9.1.1494 „Vermerkt des Deutschen Hauses zu Wienn register mit seinen gülten, zynsen und anderm…dieses Urbar umfaßt Stemestorf“
17.11.1528 „Urlaubsbrief so vom Kayser Ferdinandum auf ein weiters Jahr über den Allerdurchlauchtigsten Erzhause zu Lehen rührenden Sitz Stammersdorf den Klostermönchen zum Schotten zu Wien untern 17ten 9bris (November) 1528 allergs (allergnädigst) erteilet worden.
Am 24.März 1530 verkaufte die Äbtissin Anna Weltzer und der Konvent zu St. Klara in Wien dem Schottenabte Chunrad Gründe zu „Stammesdorf“ und „Ströblestorff im Krottenfeld“.
1533 erhält das Stift Schotten die landesfürstliche Lehenschaft über „den Thurm zu Stammersdorf“
1540 Die Pfarre Stammersdorf besteht seit dem Jahr 1540 und ist damit eine der ältesten Pfarren in Floridsdorf, für Details klicken Sie auf das Bild.

überläßt Abt Stephan zu Formbach in Bayern die Pfarre St. Veit und deren Filiale in Stammersdorf wegen Priestermangels „freywillig und ohne Entgelt“ dem Bruderstift der Schotten in Wien. Stammersdorf dürfte von der Pfarre St. Veit abgetrennt und zur eigenen Pfarre erhoben worden sein.

1541 richteten die Bewohner des Ortes Strobleinsdorf ein Bittgesuch an den Vikarius der Passauer Kurie, Richard Reichel, man möge den Ort der neu errichteten Pfarre Stammerstorf einpfarren, weil der Kirchenbesuch in der bisherigen Mutterpfarre Kagran sehr beschwerlich war. Dieser Bitte wurde am 4. März 1541 entsprochen. Dafür mußten die Strobleinsdorfer dem Kagraner Pfarrer jährlich 2 Pfund Pfennige bezahlen sowie am Feste des heiligen Georg, vom Stammersdorfer Pfarrer geführt, mit Fahne in Prozession nach Kagran ziehen. Als Herrschaft von Strobleinsdorf wird Christof von Eizing genannt.
1544 hat der Pfarrbezirk Staemesdorf, zu dem auch Strebersdorf und der Gutshof „Magdalenenhof“ gehören, 90 Häuser und 500 Bewohner.
7.8.1546 Niclas Graf zu Salmb und Neuberg am Inn…giebt dem Stifte Schotten 3 Holden zu Stemesdorf gegen 1 Holden zu Hagenbrunn und 1 Holden zu Königsbrunn.
24.4.1574 der Geheime Rat und Hofvicekanzler Doktor Joh. Baptist Weber zu Bisamberg erkauft von Niclas Graf zu Salm und Neuburg am Inn um 1089 Gulden den Landesgerichtsbezirk „Pisenberg“, der u.a. die Orte Stammersdorf und Strebersdorf umfaßte. Stammersdorf umfaßte damals 90 Häuser, Strebersdorf 33 Häuser.Um diese Zeit machte sich auch in Stammersdorf der Einfluß des Protestantismus bemerkbar, hatte doch Stammersdorf im Jahre 1562 in dem Weltgeistlichen Ägidius Ablescher einen verheirateten Pfarrer und später sogar neben dem katholischen Pfarrer einen lutherischen Pastor, Stanislaus Freitag, der 1590 starb. .
1574 findet sich die Schreibweise Stamerßtorf
1581 ist Wolfgang Jöchlinger aus Stammersdorf Jurist in Padua und 1597 n.ö. Kanzler.
1590 hat Stammersdorf (Kloster Schotten) „88 Hauß“
1595 verweigerten die Bewohner Stammersdorfs und Strebersdorfs die aufgetragene Robot zur Befestigung der Stadt Korneuburg, die wegen der drohenden Türkeninvasion als Zufluchtsort befestigt werden sollte.Im gleichen Jahr verlangten die Stammersdorfer Zechleute, daß die Gemeinde Strebersdorf den vierten Teil der Stammersdorfer Kirchenschuld von 603 Gulden übernehmen sollten. Außerdem sollten sie 9 Gulden 4 Schilling für den Unterhalt des Pfarrers beisteuern. Da sich die Strebersdorfer weigerten, wurden ihnen die pfarrlichen Rechte versagt und ihre Toten wurden nur gegen Bezahlung von 9 Gulden beerdigt. Der Streit wurde erst durch kaiserliches Dekret vom 11.12.1596 beendet, worin Kaiser Rudolf den Stammersdorfer Zechleuten befahl, den Strebersdorfern alle pfarrlichen Rechte wie früher zu gewähren.
26.3.1645 diktiert der schwedische Feldherr Torstensson von seinem Hauptquartier in Stammersdorf den Korneuburger Bürgern einen Tribut von 12.000 Reichsthalern.
1647 waren die Bewohner Stammersdorfs infolge der Kriegswirren so verarmt. daß das Schottenstift auf den ausstehenden Zehent verzichtete und Getreide zum Anbau leihen mußte..
1655 wütete die Pest in Strebersdorf und Stammersdorf, es fielen ihr mehr als ein Drittel der Bewohner zum Opfer.
1660 Im Pfarramtsverzeichnis des fürsterzbischöflichen Wiener Konsistorialarchives aus dem Jahre 1660 ist Strebleinsdorf als Filiale zur Pfarre Stammersdorf gehörig bezeichnet. Aus dem gleichen Jahr stammt eine Notiz über Strebleinsdorf: Dominum ordinarium modice colit, nulla jura solvit = Sie dient dem rechtmäßigen Herrn wenig, bezahlt die pfarrlichen Abgaben nicht.
1673 wurde die steinerne Christus-Säule gegenüber dem ehemaligen Postwirtshaus auf dem „Rendezvous“ errichtet.
1679 starb in Stammersdorf und Strebersdorf mehr als der dritte Teil der Einwohner an der Pest. Beide Orte zählten zu dieser Zeit zusammen nur 124 bis 130 Häuser.
1683 mußten u.a. die Bewohner Stammersdorfs und Strebersdorfs bei der Befestigung Korneuburgs Hand- und Zugrobot leisten.
24.8.1683 besiegten die kaiserlichen Truppen im Raum von Stammersdorf die Truppen des Paschas von Varasdin, an die 10000 bis 12000 Türken sollen auf der Flucht bei der Überquerung der Donau ertrunken sein; diese Schlacht war die Grundlage für den Endsieg des kaiserlichen Heeres am 12.9.1683.
1703 stürmten die „Kuruzzen“ (ungarische Aufständische gegen Habsburg), die auf Seite der Türken kämpften, gegen Stammersdorf. Sie waren wegen ihrer unmenschlichen Grausamkeiten gefürchtet.
1713

wütete in Strebersdorf und Stammersdorf die Pest. An diese schreckliche Zeit erinnert an der Grenze zwischen Strebersdorf und Stammersdorf das sogenannte Pestkreuz.

1762 scheint in einer Urkundes im Wiener Erzbischöfliche Archiv der Name Stämersdorf auf.
1781 findet sich die Schreibweise Stämmerstorff.
1785 zählt Stammersdorf nach einem Bericht des Pfarrers Ildefons Surböck 195 Familien mit 846 Seelen.
29.11.1793 belehnt Kaiser Franz II. den Grafen Adam von Abensberg und Traun mit dem ihm schon von Kaiser Leopold II. am 28.1.1792 verliehenen Landgericht auf den Märkten … Stammersdorf u.s.w.
27.12.1805 kam es im Jägerhaus am Rendezvous zu einem Treffen Napoleons mit Erzherzog Carl, der eine Milderung der harten Bedingungen des Friedens von Preßburg erreichen wollte. Napoleon war aber dazu nicht bereit.
21.5.1809 Feldmarschall-Lieutenant Baron Hiller rückt beim Stammersdorfer Postwirtshaus über die Brünnerstraße und marschierte zwischen Floridsdorf und Leopoldau längs den Donau-Auen gegen Aspern
21. und 22.Mai 1809 während der Schlacht bei Aspern, erhielt das 6. Armeekorps „Stellungen längs der Höhen von Stammersdorf“ zugewiesen. In der Folge kam es beim Durchzug der französischen Truppen , die die österr. Armee verfolgten, zu Plünderungen, Kirche, Pfarrhof und Schulhaus standen in Flammen.Da Strebersdorf der Pfarre und Schule zu Stammersdorf robotpflichtig waren, hätten beim Wiederaufbau mithelfen sollen, weigerten sich aber, weil „alle diese Gebäude nicht eigentlich zum Pfarrhof, sondern vielmehr zum Gebrauch der dortigen Herrschaft selbst dienen. Außerdem hätten sie schon im Jahre 1804 beim Aufbau der Gebäude geholfen und wenn damals der Bau mit guten Materialien erbaut worden wäre, es nicht nötig sein würde, selben nach kurzer Zeit….von neuem von Grund auf aufzuführen“.
1822 Das Dorf hat 131 Häuser, es untersteht der Ortsobrigkeit des Stiftes Schotten.
1831 Das Dorf hat 135 Häuser und 742 Einwohner., ein Jahr später, 1832, waren es bereits 1384 Einwohner.
1834 schreibt Pfarrer Isidor Schmidt in der Pfarrchronik, daß „die Kirche wegen ihrer hohen Lage weithin gesehen ist. Der Turm ist mit Kupfer eingedeckt, enthält drei Glocken nebst einem Zügenglöcklein und ist mit einer Uhr versehen.“ Die Kosten für die Erhaltung des Turmes und der Glocken mußten die „beyden Stammersdorf und Strebersdorf aufbringen, dafür aber waren sie von den bei Leichenbegängnissen gesetzlichen Stolagebühren fürs Geläut befreit“
Am 8. Dezember 1841 besuchte der Strebersdorfer Wirtschaftsbesitzer Johann Kain den Gottesdienst in der Stammersdorfer Pfarrkirche. Während seiner Abwesenheit fielen seine Frau und seine Tochter einem Raubmord zum Opfer. Das veranlaßte ihn, sein ganzes Vermögen testamentarisch der Gemeinde Strebersdorf zu vermachen, mit der Bestimmung, der Stammers-dorfer Kirche einen Teil zur Verfügung zu stellen und den Großteil „zur Errichtung eines geistlichen Benefiziums im Orte Strebersdorf zu verwenden, damit die Ortsbewohner, da sie schon nicht so glücklich seind, eine eigene Kirche zu besitzen, doch mindestens und namentlich an Sonn- und Feiertagen ……im Ort einer heiligen Segenmesse beiwohnen können“.
1845 Die Strebersdorfer Kinder mußten die Schule in Stammersdorf besuchen. Erst im Jahre 1843 wurde beim Kreisamt in Korneuburg um eine eigene Schule angesucht, doch erhob das Schottenstift dagegen Einspruch. Die Pfarre Stammersdorf war ja seit dem Jahre 1540 diesem Stifte einverleibt.Erst im Jahre 1845 konnte mit dem Bau einer Schule begonnen werden, doch mußte sich die Gemeinde verpflichten, selbständig für die Erhaltung des Schulgebäudes und den Unterhalt des Lehrers zu sorgen. Der erste Lehrer war Michael Stöckl, der bis dahin Unterlehrer in Stammersdorf gewesen war. Die Gemeinde Strebersdorf übernahm die Verpflichtung, dem Stammersdorfer Lehrer eine Entschädigung von 24 Gulden jährlich zu zahlen.
1846 muß in einem Grenzstreit zwischen Stammersdorf und Strebersdorf die Amtsverwaltung Jedlersdorf einschreiten.
1848 hat der Befehlshaber der kaiserlichen Truppen zur Niederschlagung des Aufstandes, Feldmarschall Alfred, Fürst zu Windisch-Graetz, sein Hauptquartier in Stammersdorf.
1850 kommt es neuerlich zu einem großen Brand in Stammersdorf, auch der Pfarrhof kommt zu Schaden. von der Bezirkshauptmannschaft wird „eine Sammlung milder Beträge“ eingeleitet.
1866 kommt es in Stammersdorf neuerlich zu einer Cholera-Epidemie.
21.7.1876 erhält Herr Ignaz Haslinger eine Konzession zum periodischen Personentransport mit Stellwagen von Stammersdorf über Jedlersdorf und Floridsdorf nach Wien-Leopoldstadt.
1877 wird die „Freiwillige Feuerwehr von Stammersdorf“ gegründet.
3. September 1878 Bis zum Jahre 1878 mußten die Strebersdorfer Toten in Stammersdorf begraben werden. Erst am 3. September 1878 wurde der Strebersdorfer Friedhof durch Abt Helfersdorfer von den Schotten eingeweiht.
1.11.1884 faßte der Stammersdorfer Gemeinderat den Beschluß, „in den Wintermonaten den Ort zu belauchten“
7.6.1886 wurde der Dampftramway-Betrieb auf der Strecke „Wien – Floridsdorf – Stammersdorf“ eröffnet.
1899 wird Neu-Strebersdorf von Stammersdorf aus- und nach Jedlesee eingepfarrt.
1890 wird der MGV Stammersdorf gegründet.
1900 wird die Ortsbeleuchtung auf Gas umgestellt.
26.4.1903 wird die Lokalbahn Stammersdorf – Auersthal in Betrieb genommen.
1903 wurde der Stammersdorfer Zentralfriedhof eröffnet.
1904 wird der Bau eines Gemeindeamtes beschlossen.Stammersdorf hat wiederholt, so in den Jahren 1902, 1908 und zuletzt 1911 versucht, den Anschluß an Wien zu erreichen.
1914/1915 im Norden von Stammersdorf und über den Bisamberg werden Befestigungsanlagen errichtet, die vor Angriffen aus dem Osten dienen sollen. Insgesamt ersteckt sich die Anlage über 80 km rund um Wien
1925 das Stromnetz wird fertiggestellt
1928 die Häuser werden entsprechend der Straßenzüge durchnummeriert, die Straßenbenennung erfolgte schon früher
27. November 1928 Stammersdorf wird zur Marktgemeinde erhoben
1938 Stammersdorf wird ein Teil des 21. Wiener Gemeindebezirks (nachdem 1902, 1908, 1911, 1914, 1920 und 1923 die Anträge vom Lande Niederösterreich immer abgelehnt wurden).
13. September 1958 Eröffnung der Volks- und Hauptschule in der Dr. Skala Straße durch Bürgermeister Franz Jonas
1976 die Stammersdorfer Landesbahn wird eingestellt (heute ist ein Teil der Trasse als Radwanderweg gestaltet)
in den 1990er Jahren wird zwischen der Jedlersdorfer und der Brünne Straße Neu – Stammersdorf errichtet.